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Furosemid sei’s gedankt!!!
Das Sprachprogramm treibt mich seit geschlagenen Minuten in den Wahnsinn! Es erkennt das Textdokument nicht als Oberfläche an und so muss sich mit dem Diktierfenster arbeiten, was natürlich super ist, denn dieses ist extra winzig in der Auflösung.
Aber so halte ich mich wenigstens kurz. Ich machte mich gestern mehrmals auf die Suche nach einem Erfolgserlebnis, welches ich aber nicht finden konnte. Es war NIE tief genug… Und Gründe? Benötigte ich nicht! Der Akt an sich wurde zur Triebfeder, ich verfiel einem Rausch, und in wenigen Sekunden waren es 50 Schnitte. Sebastian hatte angekündigt, dass der Lieferdienst vorbeikäme, wmich extra unter Druck setzte. Ich ließ mir bereits Ausreden einfallen, warum ich von oben bis unten mit Blut beschmiert sei. „Musste der Katze etwas wegnehmen!“ Oder, um nicht zu lügen: „Hausschlachtung! Es gab ein Opferlamm…“. So richtig bluten wollte es auch nicht. Das ist leider die Schattenseite der Entwässerungstablette. Als ich mich nachmittags auf den Weg, auf die Reise machte, mir eine Strecke ausdachte und mir der Risiken bewusst wurde, hatte ich alles eingepackt, um mich unterwegs ebenfalls im Notfall verletzen zu können. Sprich: ein paar Blatt Klopapier, die ich dann auf die Wundfläche gepresst hätte. In Gedanken, in meiner Vorstellung, meiner Fantasie immer noch nicht fertig mit dem Plan: „Beim nächsten Mal mach ich es RICHTIG! Die Wunde muss klaffen! Zumindest ein bisschen!“. Besagte Strecke führte am Ende am Gasthaus vorbei. Insofern warf ich mir bereits nach den ersten 2 km, auf denen ich mich noch in sicherem Gebiet wähnte, 2,6 mg Morphium ein. Diese wirkten dann, schleichend ging es mir immer besser, ich fühlte mich besser, ruhiger, entspannter und ich hatte Spaß, die Kopfhörer auf den Ohren, die Laufmusik und erneut mir vorzustellen, NICHT im Rollstuhl zu sitzen, sondern zu laufen. Zu laufen, zu laufen und immer weiter zu laufen…
Ich passierte das Gasthaus. Unterhalb, an der Stelle, an der ich die Bundestraße überqueren musste… GEHT DAS MIT DEM TEUFEL ZU??!!! UND HATTE SEBASTIAN JETZT NICHT MINDESTENS SCHON ZWEI MAL ZU MEINER MUTTER GESAGT, SIE SOLL AUFHÖREN DA OBEN LANG ZU FAHREN??? Weil ich mich da nicht sicher fühle, regelrecht überwacht???
Kam sie mir da nicht gerade prompt aus besagter Richtung entgegen, den Berg runter und parkte auf dem Sportplatz, um unverzüglich auszusteigen? Die Kamera lief die ganze Zeit, hatte die Strecke gefilmt für eine Zeitrafferaufnahme. Man kann nur ganz leise hören: „Ach du Scheiße…“.
Nein! Das Treffen war nicht schlimm! Es wurden auch keine schlimmen Sachen besprochen, über die ich mich im Nachhinein aufregen müsste! Aber es geht verdammt normal um die Umstände! Weil ich so immer den Eindruck gewinne, dass sie wie ein Jäger hinter mir her ist! Ich jederzeit damit rechnen muss, in Beschlag genommen zu werden!!! In ihren Besitz überzugehen!!! Ob ich will oder nicht!!! Die rein hypothetische Gefahr allein reicht doch schon aus für Panikattacken am fließenden Band!!! Und ich ärgerte mich, 2 km zuvor nicht länger stehen geblieben zu sein und auch noch die zweite Nektarine gegessen zu haben, denn dann hätte ich sie verprasst!!! Außerdem: Warum wusste sie schon wieder über mich, den Schub, all die Termine bewusst???
Und nein, ich hätte nicht sagen können, nimm’s mir nicht übel, ich habe keine Lust auf Quatschen… Was wären das für Schuldgefühle gewesen???
Auslöser, Grund, hin oder her… Scheißegal… Es war von vornherein klar, dass ich noch nicht fertig mit mir war. Zehn Schnitte. Immer noch nicht am Ziel. Und dann spät abends, während er oben noch Fußball guckte (bzw. hörte) ein drittes Mal versagt: 20 Schnitte. Nun aber so brachial mit mir selbst verfahren, dass ich mit einer stumpfen Klinge immer wieder über diese beschnittene Fläche schabte, ganz fest, mit Nachdruck, und zu allem Überfluss noch einen alten Rasierer dieselbe Tortur vollziehen ließ… Unter kochend heißem Wasser…Oh mein Gott (ohne religiösen Zusammenhang), wie wunderschön brannte das… Ein Brennen, das einem Rausch gleichkommt… Und kurz sackte ich zusammen…
Und ach ja, wenn wir schon beim Beichten sind. Bei der zweiten Verletzung klebte scheinbar eine Temesta auf der Rasierklinge. Die habe ich dann einfach bei der Gelegenheit geschlucktViel gespürt habe ich nicht. Meine Panik scheint resistent gegen ALLES!
Im Traum eine seltsame Familienfeier, Hochzeitsfeier in Italien, Rom, Venedig. In der großen Kathedrale mopsten wir einfach Hostien, weil die so lecker waren und wir sie abends beim Fernsehen naschen wollten. Meine Mutter war das große Oberhaupt dieser Sippe. Teils war es ein Film, teils dessen Fortsetzung. „Der Tod steht ihr gut“, Mafia etc. eine entfernte Verwandte, der dunkelhäutige Zweig der Familie, hatte ein kleines Mädchen bekommen, die schwer krank war. Meine Mutter versuchte unterdessen mir einzureden, dass Markus ein Scharlatan sei, der mich gegen sie aufhetzen würde, ein „Sektenführer“, der mir eingeredet haben soll, sie zu schlagen. Eine nicht zu unterschätzende Internetgefahr, weil er so seltsame Ansichten hätte, könne er kein echter Therapeut sein, ein Spinner, der uns früher oder später mit dem ganzen Wissen, das ich ihm anvertraut habe, erpressen würde. Ich redete mir den Mund fusselig, sie hatte kein Einsehen. „Es ist mir scheißegal ob er nun ein echter Therapeut ist oder ein Hochstapler! Er hat so ein profundes Fachwissen, da wäre es sogar besser mit einem Spinner oder Gleichgesinnten zu reden, als mit einer Verhaltenstherapeutin!!“. Außerdem hatte er aus einer meiner alten Kameras mal eben schnell eine winzige Apparatur gebaut, mit Mikrochip, die dem kleinen Mädchen eingebaut wurde und sie war geheilt! Aber das sah keiner, erst recht nicht meine Mutter. Da ging es auch ständig darum, wer am Tisch neben wem sitzt. Und ich wollte partout nicht neben ihr sitzen!
Geht die Suche heute weiter??? Ein Exampel statuieren, das freitags präsentiert wird: „DIE 2 WOCHEN WAREN DIE HÖLLE!!!“.
Gesichtsfeldausfälle. Aends, das Videobearbeitungsprogramm… Keine einzige Schaltfläche konnte ich mehr erkennen! Alles tanzte, bewegte sich. Buchstaben lösten sich auf, drehten sich im Kreis, krochen wie Schlangen davon, Schatten tauchten auf, bedeckten Stellen am Bild vor den Augen, Standbilder bewgten sich,Starres erwachte unverwandt zum Leben, huschte von links nach rechts, hin und zurück… Der Blick auf die Softwareoberfläche ein psychodelisches Erlebnis!!! Immer wieder musste ich fragen: „Wo ist denn das Kettensymbol??? Zum Verknüpfen von unterschiedlichen Partien?“. E WAR FÜR MICH OPTISCH NICHT MEHR VORHANDEN!!!!
Und heute? Alles NOCH unschärfer. Zum Glück kenne ich zumindest die Tastatur im Schlaf. Das wäre doch schon der nächste Trigger?…